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Dienstag, 14. November 2023
Teile!
Worldometer

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Montag, 7. August 2023
Gestern endlich mal die dreistündige Fahrt unternommen, meine fast vierundneunzigjährige Mutter zu besuchen. Schon Tage vorher ein mulmiges Gefühl deswegen gehabt.

Die erste Stunde war schön, zwar sah sie erschreckend abgemagert, hinfällig und uralt aus, aber im Kopf war sie klar und wir waren sogar ein bisschen spazieren - sie im Rollstuhl.

Kaum wieder bei ihr daheim .... stürzte sie.

Zweifacher Bruch der linken Schultergelenkskapsel.

Ich kann vor hier aus, so weit weg, nicht helfen. Sie kann gar nichts mehr allein, weder gehen, noch stehen, noch pinkeln, noch sich ein Brot schmieren. Ich könnte ausrasten....

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Montag, 24. Juli 2023
Nach 5 Ops in fünf Jahren sollte man meinen, dass es langsam mal gut ist. Aber mein Körper scheint zu glauben, dass ich Beschäftigung brauche. Nach dem rechten Knie und dessen Runderneuerung meldet sich immer öfter das linke Knie. Die Knie-OP und die Wochen danach waren aber so dermassen fies, dass ich mir nicht vorstellen kann, das nochmal durchmachen zu müssen.

Und vom Reizdarm rede ich erst gar nicht.

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Donnerstag, 20. Juli 2023
Noch nicht herausgefunden, wie ich mit dem Drang umgehen soll, mich der sehr alten Vergangenheit mit verklärtem Blick und Wehmut zu erinnern. Ich war jung, fast noch ein Kind, und alles war anders als heute. Und war da neben diesen wundervollen Momenten mit der ersten Liebe nicht auch all das Elend, der Suizidversuch, die Verzweiflung angesichts der Hilflosigkeit eine andere Situation betreffend?

Liegt es am (zunehmenden) Alter, dass man immer kitschiger wird? Ich ignoriere das merkwürdige Sehnen in der Brust und erinnere mich an alles Fiese damals, dann geht es wieder.

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Dienstag, 14. März 2023
Peinlich
Meine Tochter macht sich auf TikTok zum Affen.

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Dienstag, 20. Dezember 2022
Alle Jahre wieder
Die letzten Tage vor Weihnachten (ich schreibe sehr oft Weichnachten, seltsam das) sind, wie immer, anstrengend. Die Kundschaft dreht durch, bei Einkäufen drehe ich durch und die noch zu erledigende Arbeit dreht unentwegt. Ich hätte gerne mal zwei Tage vor Urlaub frei, ohne all das Theater, aber das wird wohl nie mehr so werden.

Ab Freitag dann Urlaub im Wohnmobil in Bayern unterm Märchenschloss. Das Wetter ist, wie sehr oft, nass und zu warm. Die Hunde werden ständig matschig sein und wir vermutlich irgendwann auch. Na gut, erklären wir die Farbe Matsch zur neuen Modefarbe.

Wie auch immer, hier bin ich erst wieder im neuen Jahr, sofern ich lebendig wieder nach Hause komme. Man weiss ja nie.

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Samstag, 7. November 2020
Letzter Versuch in 2020
Mitte November starte ich einen letzten Versuch im örtlichen Krankenhaus, diese beiden Bauchdeckenbrüche loszuwerden.

Entweder nimmt man mich auf und "stopft" die Brüche zusammen oder aber man verweist mich auch dort auf die Situation.

Ich bin inzwischen relativ gleichgültig geworden. An die Schmerzen gewöhnt man sich ja irgendwie und ich habe das nun jahrelang überlebt. Da wird es wohl genauso noch ein wenig länger gehen. Nicht, dass ich am Ende die Schmerzen, wenn ich sie los bin, vermisse. Na, das wäre ja ein Ding. Tz.

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Mittwoch, 4. November 2020
Situation?! Situation!?
Gerade ruft mich die Klnik Hildesheim an und sagt den Termin im Dezember ab. Aufgrund der Situation.

Ich versuche seit zwei Jahren, diese beschissenen Schmerzen loszuwerden. Seit zwei Jahren stecke ich in meiner eigenen Situation!

Erst schickt man mich zwischen zwei Anlaufstellen hin und her und behandelt mich auf Divertikel. Ein CT weist diese auch ganz schick nach. Passieren tut dann allerdings nichts mehr. Eine Operation kommt nicht in Frage, weil die Entzündunden immer wieder ausheilen. Medikamente gibt es nicht dagegen. Alles Gute Ihnen und auf Wiedersehen, wenn es schlimmer wird, wird man weitersehen.

Im September schickt man mich erneut ins CT. Diesesmal Verdacht auf Bauchdeckenbruch. Und: Tadaaa! Ja! Es sind zwei vorhanden. Einmal linker Oberbauch, und einmal rechter Unterbauch. Ha!

Mit Arztbriefen und Überweisungen bekomme ich einen Vorstellungstermin in Hildesheim für den 11. Dezember.
Ich bin schon ganz aufgeregt und überlege, wie ich den Alltag vorbereiten kann, denn ich falle nach so einer OP garantiert erstmal länger aus. Und, wie ich recherchiert habe, kann man erstmal nur auf dem Rücken schlafen, mit Kompression um Bauch, damit die inneren Wunden glatt und gut abheilen können.

Gehe heute zum Friseur, mache noch schnell den bonusheftnötigen Zahnarztbesuch ab, ordne und schiebe alles fein hin und her, damit es passt. Scheint auch alles gut zu klappen. Ich bin fast schon stolz auf meine Weitsicht. Dann klingelt das Telefon, gerade eben, und Hildesheim sagt ab. Aufgrund der Situation. Diese Situation. Sie wissen schon. Diese Situation eben, die seit Februar unser aller Leben bestimmt. Und das nicht zum Schöneren.

Ich habe Schmerzen. Jeden Tag. Mir tut der Bauch weh. Ich kann mich manchmal nicht bewegen, weil irgendwas eingeklemmt oder abgedrückt ist. Ich kann nichts essen, wenn ich nochmal aus dem Haus muss, weil ich dann die Hose ausziehen muss, damit der Bund mir nicht die Luft abdrückt, so weh tut mir der Bauch. Ich könnte auf dem Klo manchmal heulen, weil ich nicht ohne Schmerzen aufs Örtchen kann. Ich scheisse auf die Situation. Ich will nicht mehr mitmachen, in dieser Situation. Ich bin ein Einzelschicksal, ich weiss, aber eines, das unter chronischen Schmerzen leidet und nicht mehr weiter weiss.

Ich hoffe, ich kann im Januar noch in Hildesheim einen neuen Termin vereinbaren. Ich habe den Eindruck, dass es schlimmer wird und ich habe Angst, dass sich der Darm so dermassen einklemmt, dass ich als Notfall im örtlichen Krankenhaus lande. Mir ist die Situation egal, ich habe eine eigene Situation. Und niemanden interessiert das. Ich habe ja kein Corona, ich bin unwichtig, nur ein normaler Bürger ohne schreckliche Infektion.

Vielleicht sollte ich mich anstecken, damit man mich nicht immer von der Liste streicht. Vielleicht behandelt man mich dann. Irgendwo. Irgendwie.

Ich bin es so leid. Ich bin sogar zu wütend, um aus Enttäuschung zu heulen.

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Freitag, 18. September 2020
Erst nix, dann alles sofort
Urlaub an der Mecklenburgischen Seenplatte gemacht. War wunderbar dort. So herrliche Wälder. So schöne Seen. Wir haben uns trotz frühem Aufstehen wegen der Hunde gut erholt und unsere beiden sind wahre Wasserratten. Gerne wieder und auch länger als nur 7 Tage.

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Wie kommt denn bloss überall Graffitti hin? Schleichen die nachts zu Fuss auf die Autobahn und sprühen ihr Geschmiere an hässliche Brückenpfeiler ohne dass jemand das mitbekommt? Und was soll das überhaupt heissen? Ich verstehe nix. Wenn das wenigstens schöne Bilder wären oder lesbare Worte. Aber das Gekritzele ist höchst infantil.

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So. Seit Februar warte ich auf einen OP-Termin. Vergeblich. Gestern ruft die Klinik an und, zackpeng, nächsten Mittwoch ist es soweit. Montag Vorgespräch und am Mittwoch dann unters Messer. Ich habe Angst vor den Tagen danach, die schmerzhaft sein werden und vor einer erneuten Thrombose. Die letzte hatte mir eine beidseitige Lungenembolie beschert und war auch nach einem operativen Eingriff. Da habe ich nach zehn Schritten geschnauft wie eine Ururoma und war dann auch fünf Tage erneut im Krankenhaus. Ich hoffe, die wissen, was zu tun ist.
Ach, und ich kann vermutlich drei Wochen lang nur auf dem Rücken schlafen. Das ist etwas, das ich absolut nicht abkann und was mir mit der Zeit wirklich weh tut. Horrido! Das wird ja was werden.

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Neue Einlagen bestellt. Ich dachte, die halten länger. Aber scheinbar ist nach 8 Jahren wirklich Schluss. :-)

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Der Amazon Fire TV Stick bricht dauernd die WLAN-Verbindung ab. Tz. Leck mich doch. Hab mir jetzt ein Fernseher bestellt, der Amazon und Netflix gleich mit drin hat. Da kann der blöde Stick machen, was er will, den brauche ich nicht mehr.

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So. Ich hoffe, ich komme aus dem Krankenhaus zurück, in einem Stück. Bis die Tage!

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Dienstag, 30. Juni 2020
42
Jahre ist her, da bin ich mit meinem ersten Hund durch diesen Wald gestromert. Es gab so vieles zu entdecken, so viele Wege, Felder, im Dickicht versteckte Winkel. Es war eine so grosse Welt, dass es egal war, nie aus diesem 400-Seelen-Kaff rauszukommen. Egal, dass nur drei Busse am Tag fuhren. Egal, dass wir, dumm wie wir waren, lieber zu einem Flecken gehören wollten, als zur etwas grösseren Kreisstadt, und somit eben auch immer nur ein Kaff, gehörig zu einem weiteren Kaff, bleiben würden.

Heute kann ich durch diesen Wald nicht mehr mit meinen Hundemädels gehen, ohne dass mir hinterher die Brust brennt und zieht und ich unsagbar traurig bin und irgendwie unmöglich einsam. Damals, da hatte ich meinen allerersten Freund - drei Jahre waren wir zusammen - und natürlich erlebten wir alles, was junge Paare so erleben. Ich war damals auch traurig und irgendwie alleine, aber es hatte einen echten Grund und wenn ich gewollt hätte, hätte mich das Jugendamt abgeholt und betreut. Ich wollte aber nicht. Oder vielleicht konnte ich auch nicht, so scheu und alleine wie ich war.

Damals, da war ich voller Ideen, hatte Träume, Wünsche, hatte eine heimlich ausgedachte, tolle Zukunft. Alles war möglich. Ich glaubte fest daran. Dass das nicht so war, weiss ich heute. Und auch das tut weh in der Brust, ist aber nicht gravierend - wer hat schon seine Jugendträume wirklich gelebt? Ich kenne niemanden.

Heute war ich wieder in diesem Wald. Er ist verwildert, viele Wege gibt es nicht mehr und überall stehen Wildschutzzäune. Die Hunde fanden es toll, ich auch, aber ich wusste, dass mich dieses mieses, beschissene Gefühl wieder einholt. Und wieder war das Kaff, ein bisschen grösser als damals, ausgestorben. Niemand zu sehen, ein paar parkende Autos, aber keine Menschen. Das Dorf selbst so wie damals. Die Strassen so eng und klein wie damals. Und doch ist alles anders.

Und den Freund von damals, den allerersten überhaupt, kann ich nirgends finden. Als ob es ihn nie gegeben hätte. Ich kann mich erinnern, wie er damals aussah, aber ob ich ihn heute noch erkennen würde? Fragwürdig. Und nirgendwo finde ich ihn. Kein Telefonbucheintrag, kein Facebook, kein nix.

42 Jahre. Und nichts ist geblieben. Nur brennende Brust und inneres Weh. Ich sollte es lassen. Nie wieder in diesem Wald spazieren gehen. Nie wieder dran denken.

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