Donnerstag, 14. Mai 2020
Waschsoda und Schisserhunde
sista, 11:42h
Die Tage gehen so dahin. Einkaufen mit Maske ist nun nichts besonderes mehr. Seit gestern weiss ich auch, dass die günstigen Masken nicht bei 80 Grad im Backofen desinfiziert werden dürfen, da diese dann einfach wegschmelzen. Okay, alles klar.
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Auf dem Weg weg von Plastik bin ich nun bei Waschsoda und Natron gelandet. Waschmittel, Spülmittel, Abflussfrei, Badezusatz, Allzweckreiniger brauchen nicht mehr in Plastikflaschen gekauft werden (Weichspüler gibt es seit Jahren nicht mehr bei uns - das Weichspülfach der Waschmaschine ist nämlich seit langem defekt).
Handseife und Duschseife in Stücken (teilweise hässliche Dinger) sind auch schon in Gebrauch. Was mich nach wie vor sehr stört, ist die Verpackung von Quark. Ich weiss nicht, wo man Quark ohne Plastik kaufen kann. Ich möchte auch keinen Joghurt oder Quark selber machen müssen. Dass das geht, weiss ich. Aber dennoch mag ich nicht. Gibt es Quark im Glas? Quark im Karton, haha, das wäre fein.
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Seit ein paar Tagen geht meine Laune bergab. Ich kenne das, es ist nicht neu, aber jedesmal erstaunlich überwältigend. Als ob jemand das Licht dimmt und die Farben blass werden. Oder als ob die Luft dicker wird, bis sie wie eine unsichtbare Watteschicht zwischen mir und der Welt liegt. Ich bin müde, traurig, mutlos. Gleichgültig übrigens auch, was unfair denen gegenüber ist, die mit mir zusammen leben. Ich reisse mich zusammen, erledige die Dinge, die mir angedacht sind, reagiere, wie es sein sollte. Und dennoch ist es nicht, wie es sein sollte. Sein könnte. Es geht vorbei, ich weiss, aber es fühlt sich immer an, als würde es das nicht. Als würde es so bleiben. Für immer. Abwarten. Wird schon wieder.
***
Die neuen Mieter sind ein bisschen quengelig. Ab 1. Juni sind sie offiziell Mieter, aber dürfen jetzt schon in die Wohnung. Sogar die neue Küche wird bereits eingebaut. Und dennoch sind die beiden am nörgeln, dass das alles nicht zu schaffen sei. Dabei ist bis ein bisschen Tapete in ein, zwei Räumen, alles fertig. Ob das automatisch so kommt, wenn man Rentner ist? Immer ein bisschen am meckern, immer ein bisschen überkritisch und zweifelnd? Oh, bitte nicht. Ich möchte das für mich nicht. Ich habe so schon genug mit mir selbst zu tun.
***
Langsam öffnen die Krankenhäuser ihre Türen wieder für Nicht-Corona-Patienten. Ich werde wohl bald Bescheid bekommen, wann ich auf dem OP-Plan zu finden bin. Ich habe Schiss. Jawoll. Puh.
***
Unsere Hunde haben Panik in der Stadt. Ganz feine Panik sogar. Wir werden wohl Stadtraining ansetzen müssen. Wohldosiert, aber intensiv.
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Auf dem Weg weg von Plastik bin ich nun bei Waschsoda und Natron gelandet. Waschmittel, Spülmittel, Abflussfrei, Badezusatz, Allzweckreiniger brauchen nicht mehr in Plastikflaschen gekauft werden (Weichspüler gibt es seit Jahren nicht mehr bei uns - das Weichspülfach der Waschmaschine ist nämlich seit langem defekt).
Handseife und Duschseife in Stücken (teilweise hässliche Dinger) sind auch schon in Gebrauch. Was mich nach wie vor sehr stört, ist die Verpackung von Quark. Ich weiss nicht, wo man Quark ohne Plastik kaufen kann. Ich möchte auch keinen Joghurt oder Quark selber machen müssen. Dass das geht, weiss ich. Aber dennoch mag ich nicht. Gibt es Quark im Glas? Quark im Karton, haha, das wäre fein.
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Seit ein paar Tagen geht meine Laune bergab. Ich kenne das, es ist nicht neu, aber jedesmal erstaunlich überwältigend. Als ob jemand das Licht dimmt und die Farben blass werden. Oder als ob die Luft dicker wird, bis sie wie eine unsichtbare Watteschicht zwischen mir und der Welt liegt. Ich bin müde, traurig, mutlos. Gleichgültig übrigens auch, was unfair denen gegenüber ist, die mit mir zusammen leben. Ich reisse mich zusammen, erledige die Dinge, die mir angedacht sind, reagiere, wie es sein sollte. Und dennoch ist es nicht, wie es sein sollte. Sein könnte. Es geht vorbei, ich weiss, aber es fühlt sich immer an, als würde es das nicht. Als würde es so bleiben. Für immer. Abwarten. Wird schon wieder.
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Die neuen Mieter sind ein bisschen quengelig. Ab 1. Juni sind sie offiziell Mieter, aber dürfen jetzt schon in die Wohnung. Sogar die neue Küche wird bereits eingebaut. Und dennoch sind die beiden am nörgeln, dass das alles nicht zu schaffen sei. Dabei ist bis ein bisschen Tapete in ein, zwei Räumen, alles fertig. Ob das automatisch so kommt, wenn man Rentner ist? Immer ein bisschen am meckern, immer ein bisschen überkritisch und zweifelnd? Oh, bitte nicht. Ich möchte das für mich nicht. Ich habe so schon genug mit mir selbst zu tun.
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Langsam öffnen die Krankenhäuser ihre Türen wieder für Nicht-Corona-Patienten. Ich werde wohl bald Bescheid bekommen, wann ich auf dem OP-Plan zu finden bin. Ich habe Schiss. Jawoll. Puh.
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Unsere Hunde haben Panik in der Stadt. Ganz feine Panik sogar. Wir werden wohl Stadtraining ansetzen müssen. Wohldosiert, aber intensiv.
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coronaguy,
Freitag, 15. Mai 2020, 00:42
Sie schreiben sehr gut, hat Ihnen das schon mal jemand gesagt? Ein Blog über Alltägliches, in das man trotzdem hineingezogen wird. Sollten Sie öfter machen.
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hauptschulblues,
Sonntag, 7. Juni 2020, 22:40
@Rentner
H. ist auch so einer, meckert sehr sehr wenig und hat vor allem eines: Zeit.
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sista,
Montag, 8. Juni 2020, 11:19
Wenig meckernde Rentner sind eine kleine Kostbarkeit. Ich kenne nur solche, die so lange suchen, bis sie etwas zum Meckern finden. Da haben Sie wirklich Glück!
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